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Das Kaleidoskop – aus einem Fehler heraus entstanden….

Auszug aus Miriam Meckels „serendipity“ Newsletter:

…Viele Erfinder bezweifeln, ob ihre Innovation jemals erfolgreich sein wird. Andere sind so drauf wie David Brewster. 

„Diese Erfindung wird für Architekten, Maler, Juweliere, Buchbinder, Teppichhersteller und generell jeden Beruf, in dem gewisse Muster erforderlich sind, von großem Nutzen sein.“ 

Unrecht hatte er damit nicht, reich wurde er mit seiner Erfindung trotzdem nicht – und das hatte Brewster auch seiner Hybris zu verdanken. 

Im Jahr 1817 meldete der schottische Physiker ein Patent auf das Kaleidoskop an. Wenn man so will, landete Brewster damit den ersten viralen Verkaufsschlager der Geschichte – inklusive einer typischen Folge: kulturpessimistische Kritiker, die angesichts des kommerziellen Erfolgs schon das Ende des Abendlandes gekommen sahen. 

Heute belächeln Erwachsene den Erfolg des Fidget Spinners, vor einigen Jahren waren Tamagotchi schwer angesagt. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts lief kaum jemand ohne Kaleidoskop durch die Gegend – und deren Entdeckung basierte auf einem Zufall. 

Brewster experimentierte damals in seinem Labor mit Licht. Dabei nutzte er Glas-, Gold- und Silberplatten, um die Strahlen zu reflektieren und zu brechen. Sofort war er gebannt von den Bildern, die währenddessen entstanden. 

Daraufhin bastelte Brewster ein Rohr, in das durch bunte Glasstücke Licht hereinschien. Durch mehrere Spiegel wurde das Licht reflektiert. Wer durch ein Guckloch in das Rohr spinkste, konnte die Bilder je nach Bewegung verändern.  Als Namen für sein Produkt kombinierte Brewster die altgriechischen Begriffe „kalos“ (schön), „eidos“ (Form) und „skopein“ (sehen). Wörtlich übersetzt heißt Kaleidoskop also Schönformseher. 

Vor lauter Begeisterung übersah Brewster, wie schnell sein Produkt imitiert werden konnte – denn es ließ sich recht einfach nachbauen.  Schon 1820 hatten die Nachahmer das Land geflutet, und die Menschen waren wie besessen von dem neuen Spielzeug. Zeitungen spotteten über Jugendliche, die gegen Wände liefen, während sie wie hypnotisiert in die Kaleidoskope starrten. An Straßenecken wurden große Kaleidoskope errichtet, an denen die Passanten gegen ein paar Münzen hineinschauen konnten. Finanziell profitierte Brewster davon allerdings gar nicht, denn seine Konkurrenten hatten ihre Geräte leicht modifiziert. Immerhin wurde ihm eine Ehre zuteil, die man mit Geld nicht bezahlen kann: 1832 wurde er von König Wilhelm IV. zum Ritter ernannt.

Wie so viele großartige Erfindungen und Errungenschaften ist auch das Kaleidoskop  aus einem vermeintlichen Fehler heraus entstanden…. Miriam Meckel veröffentlichte in ihrem wöchentlichen „serendipity“ (englisch für „glücklicher Zufall“) Newsletter die Entstehungsgeschichten von Teflon, Martinshorn, Vaseline, Glühbirne, Post it oder Penicillin. Ein jedes Produkt ist durch einen Pannen und Pech –  oder vielmehr glücklichem Zufall entstanden – auch hier sind die Schwächen die absoluten Stärken! Vor allem hat mir die Entstehungsgeschichte zum Kaleidoskop gefallen – gerade dieses – heut würden wir es wohl als „gadget“ bezeichnen, ist der beste Beweis Dinge und Situationen mit ein bisschen Bewegung in ganz neuem Licht zu sehen… nicht umsonst bedeutet die Übersetzung aus dem Griechischen „Schönformseher“….

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